Initiiert von Frau Schaub der Abteilung Familie und Bildung der Stadt Ebersbach fand am Mittwoch, den 15.2.2023 ein Workshoptag der Jugendstiftung Baden-Württemberg am Raichberg statt. Ziel der Veranstaltung war es, die Schülerinnen und Schüler in die Mitwirkung der Kommune einzubinden und letztlich für die Demokratie zu bilden. StellaLoock und Martina Pfau, Teamerinnen der Jugendstiftung Baden-Württemberg, widmeten sich an diesem Tage mit viel Engagement den Schülerinnen und Schülern der Raichberg-Realschule und des Raichberg-Gymnasiums.

 

Am Vormittag, der für beide 8. Klassen der Realschule gestaltet wurde, ging es thematisch um einen „Homepage-Check“ der Stadt Ebersbach. Dazu wurde zunächst ein „Gemeindekarussel“ durchgeführt, bei welchem analysiert wurde, welches beliebte Orte oder Einrichtungen der Stadt für Jugendliche sind, wo sie sich auch bei schlechtem Wetter oder im Winter gerne aufhalten können, welche Feste oder Veranstaltungen bei Jugendlichen Anklang finden und ob die Homepage der Stadt Ebersbach dabei genutzt wird.

Als Ergebnis stellte sich heraus, dass es einige interessante Orte für Jugendliche in Ebersbach gibt, so z.B. das Freibad, die Grünanlagen, das E3, die Stadtmitte, das Kaufmann-Areal und das Gemeindezentrum. Gleichzeitig fehlt es jedoch sehr an Räumlichkeiten ohne Konsumpflicht – gerade im Winter oder bei schlechtem Wetter. Das geschlossene Jugendzentrum E3 wird dabei besonders vermisst.

Als Fazit des Homepage-Checks kann gesagt werden, dass die Webseite kaum auf die Bedarfe von Jugendlichen ausgerichtet ist. Es gibt zwar Informationen, die auch für Jugendliche relevant sind (z.B. Öffnungszeiten der Bibliothek), jedoch gibt es wenig Spezifisches für sie (Ansprechpartner, Klimaschutzaktivitäten, Räume in der Freizeit).

Am Nachmittag trafen sich ca. 30 SMV-Vertreter beider Schulen mit dem Ebersbacher Bürgermeister Herrn Keller um in einen Dialog mit der Politik zu treten. Davor sammelten die Schülerinnen und Schüler zunächst Themen, die sie mit ihm besprechen wollen, wie z.B. Angebote für Jugendliche, eine schönere Gestaltung der Schulumgebung, das Budget für Schulen, Mobilität und ÖPNV. Über die einzelnen Punkte wurde rege gesprochen, diskutiert und informiert. Auch wurde geklärt, wie die Jugendlichen mit Herrn Keller im Dialog bleiben können und was konkret durch ihn bzw. die Stadt verändert werden kann.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Schülerinnen und Schüler von dem Termin mehr Veränderungspotential, Antworten und erreichbare Lösungsansätze gewünscht hatten. An dem Tag wurde vor allem deutlich, in wie vielen Bereichen die Stadt nicht (allein) handlungsfähig ist und wie komplex zunächst einfach erscheinende Herausforderungen sind. Den Schülerinnen und Schülern wurden wenig Perspektiven aufgezeigt, wo sie etwas ändern oder sich einbringen können.

 

Die Teamerinnen Frau Loock und Frau Pfau waren insgesamt von den aufgeweckten und interessierten Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt und haben sich am Raichberg-Schulzentrum sehr wohl gefühlt. Sie empfahlen, dass mit der Gruppe eine konkrete Vereinbarung getroffen wird, wie sie regelmäßig und strukturiert mit der Stadt in Kontakt bleiben können. Für das nächste Treffen sollten ein bis zwei Themen herausgegriffen werden, für die zusammen mit den Jugendlichen konkrete Lösungsansätze und erste Umsetzungsschritte vereinbart werden.

Der Workshoptag hat deutlich gezeigt, dass junge Menschen durchaus politisch interessiert sind und für ihre Interessen einstehen wollen.